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Lorun

Auf Lorun wurden zahlreiche Überreste der römischen Architektur gefunden, angefangen bei einem Wirtschaftskomplex, der aus einer keramischen Werkstatt, Ölmühle und Zisterne bestand, bis zum Wohnteil mit einer ländlichen Villa.

Adresse:

Červar Porat

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Audioführer:


Lorun ist eine antike archäologische Fundstelle, die sich neben der planmäßig angelegten Touristensiedlung Červar Porat befindet. Hier wurden Überreste einer römischen ländlichen Villa, und eines Wirtschaftskomplexes gefunden, der sich aus der Keramikwerkstatt und Ölmühle, sowie einer Wasserzisterne zusammensetzte; die ältesten Mauern der Villa stammen aus der Gründerzeit der Kolonie Poreč, im Jahr 46. vor Christus, zur Zeit Cäsars. Sisenna Statilie Tauro, ein römischer Konsul, war sogar 16. Jahre lang der Eigentümer des Anwesens im 1. Jahrhundert nach Christus, und hat wahrscheinlich in den Bau des Wirtschaftsobjekts investiert. Sisenna war ein einflussreicher Mann in der damaligen Gesellschaft, und einer der größten Landbesitzer auf der istrischen Halbinsel. Nach seinem Tod ging der Besitz in die Hände von Calvia Crispinilla über, einer Frau die für zahlreiche Skandale am Hof des Kaisers Nero bekannt war, und danach wurde es ein kaiserliches Anwesen, als ein Teil der kaiserlichen Landwirtschaftsgüter, wozu auch das ganze Gebiet von Tar und Vabriga gehörte. Die Namen der beiden früheren Besitzern befinden sich auf zahlreichen Amphorenresten, die das Siegel ihrer Namen tragen. Die Villa von Červar wurde für den Kaiser Tiberius bedeutend vergrößert, als die Gebiete Poreština und das Feld Červarsko polje zum Teil eines großen Landwirtschaftskomplexes wurden, wo man Oliven und Weintrauben anbaute und weiter verarbeitete. Die Werkstatt der keramischen Produkte hörte Ende des 1. Jahrhunderts auf zu funktionieren, aber ihre keramischen Öfen gehören zu den am gründlichsten erforschten an der Adria. Die Ölmühle mag bis zum Einbruch der Barbaren und Slawen funktioniert haben, da sie einen Teil davon als Feuerstelle benutzt haben. An der Fundstelle ist heute ein archäologischer Park eingerichtet, mit Infotafeln, Erklärungen und Fotos über die erforschten Objekte, angefangen bei den Keramiköfen bis zur Zisterne.