Zurück
Kirche und Kloster der hl. Maria Velika
Die erste Kirche der hl. Maria Velika unweit von Bale war eine große dreischiffige Basilika, doch sie änderte sich im Laufe der Zeit, und im 17. Jahrhundert baute man eine kleinere barocke Kirche.
Die barocke Kirche der hl. Maria Velika unweit von Bale aus dem Jahr 1789 wurde verlassen, nachdem ihr Dach Mitte des 20. Jahrhunderts eingestürzt war. Forschungen, mit denen man seit 1995 die Kirche und ihre Umgebung untersucht, haben ergeben, dass hier früher eine altchristliche Kirche und Kloster existierten. Die erste Kirche war eine große dreischiffige Basilika, deren Schiffe mit sechs Paaren von Säulen getrennt waren, und die jeweils ein anderes Kapitell hatten. Die Kapitelle gehören zu den zwei Grundarten, Korbkapitell und korinthisches Kapitell, und sind offensichtlich eine Transformation des spätantiken Erbes; obwohl sie ein wenig ungeschickt aussehen, sind sie doch ausnehmend eindrucksvoll, und ihren Autor nannte man Meister der Kapitelle aus Bale. Durch diese Kapitelle war es möglich, die Entstehung der Kirche in das Ende des 8. oder Anfang des 9. Jahrhunderts als einen karolingischen Bau einzustufen. Der Grundriss der Basilika mit drei hervorstehenden Apsiden, die innen halbkreisförmig, und außen polygonal sind, weist auf ein byzantinisches Erbe hin; das bestätigen auch die Querbalken mit dem sog. byzantinischen Kreuz mit breiten Balken und die pilzförmige Türoffnung am nördlichen Kirchenschiff. Im Lauf der Jahrhunderte veränderte sich die Kirche, so dass sie im 11. Jahrhundert um eine Kollonade verkürzt wurde, und der neu entstandene Vorraum diente für Beisetzungen und den Bau des Glockenturms. Damals entstand auch eine neue Chorschranke, und eine einschiffige Memorialkapelle. In der darauffolgenden historischen Ära verfiel das Kloster langsam zusammen mit der Kirche; im 17. Jahrhundert war es sehr baufällig, und seine Räume wurden für wirtschaftliche Zwecke benutzt. Zur gleichen Zeit wurde eine kleinere Barockkirche an der Stelle des einstigen Mittelschiffs der Basilika erbaut. Neben der Kirche hat man auch größere Teile des Klosters erforscht, vor allem jene südlich von der Kirche mit einer mit Platten ausgelegten Galerie, die wahrscheinlich der zentrale Teil des einstigen Klosterhofs war. Der südliche Teil hat einen Portikus mit Bögen, der sich zum zentralen Raum öffnet, während sich im Ostflügel des Klosters eine Reihe von Räumen befinden. Das Kloster und die Kirche der hl. Marija Velika ist eines der frühesten planmäßig entworfenen und eingerichteten Klöster in Kroatien.